Zum Stück

Im Menschentrichter ist eine Collage, die mit Texten verschiedener deutscher Dichter arbeitet, die in den ersten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts entstanden sind. Eine Zeit, geprägt von den Erfahrungen des 1. Weltkrieges, eine Zeit großen technischen Fortschritts und großer gesellschaftlicher Spannungen bis hin zur Machtergreifung der Faschisten.

Unser Stück beschäftigt sich aber nicht mit Geschichte oder Weltgeschichte, sondern mit
Geschichten. Uns interessiert: wie erlebt der Einzelne das Leben, welche Erfahrungen haben ihn geprägt, was erwartet er?

Den Rahmen bildet die Kneipe. In ihr begegnet der Zuschauer in Szenen und Liedern verschiedensten Zeitgenossen, bis sich zum Schluß die fiktive Destille in eine Art
„sphärischen Raum“ auflöst, in dem Töne und Worte sich mischen, wo über das „Nachher“
berichtet wird, wie der zugrundeliegende Text von Tucholsky heißt.

Die Geschichten sind heiter, traurig, ergreifend. Es gibt viel Musik, live vom Akkordeon und es wird gesungen, z.B. „Das Lied von der Gleichgültigkeit“, „Wenn eena jeborn wird“ (Tucholsky), „Das Lied von der krummen Lanke“ (Freddy Sieg) und auch „Wenn ich mir
was wünschen dürfte“ von Friedrich Hollaender.

Wir spielen mit Menschen, Puppen und Schatten. Die Bühne ist dabei ein echter Spielpartner,
sie wandelt sich überraschend, ist Kneipe, Gartenlokal, Altar und Jenseits.

Puppenbau: Olaf Randel

Kostüme: Claudia Voigt

Zeichnungen / Schattenspiel: John Chambers

Buch / Bühne / Regie: Thomas Mette